Ein intermedialer Abend mit Lesung, Ausstellung und Installation im ArchFem.
Start der Veranstaltungsreihe
Mutter. Mutter Mütter?
Ein Dreitakt.
Dienstag, 7. Juni 2016
20:00 – 21:30 Uhr
Die Uhr, die nicht tickt
Lesung und Diskussion mit Sarah Diehl
„Wenn meine biologische Uhr mir etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, dieses Buch zu schreiben.“ Sarah Diehl
Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos, nicht nur in Deutschland. Aber das Reden über die biologische Uhr ist so allgegenwärtig, dass Frauen sich selbst misstrauen, wenn sie die Uhr nicht ticken hören. Sie zweifeln ihre eigene Entscheidungsfähigkeit an, weil ihnen vermittelt wird, dass sie etwas anderes wollen müssen.
Geht es ums Kinderkriegen, wird unbeirrt festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein seligmachenden Glück der Kleinfamilie. Politik und Gesellschaft bauen demografische und biologistische Schreckgespenster auf, um an alten Familienkonzepten und Geschlechterhierarchien festhalten zu können. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige.
Sarah Diehl hat Frauen interviewt, die freiwillig keine Mütter sind und dass die Gründe dafür vielfältig sind.
Sarah Diehl, geboren 1978, studierte Museologie, Afrikawissenschaften und Gender Studies. Sie arbeitet zum Thema "Reproduktive Rechte im internationalen Kontext", hat hierzu zwei Anthologien veröffentlicht und einen preisgekrönten Dokumentarfilm gedreht: Abortion Democracy: Poland/South Africa.
2012 erschien ihr erster Roman Eskimo Limon 9.
2014 gründete sie Ciocia Basia, eine Organisation, die es Frauen in Polen ermöglicht legale Schwangerschaftsabbrüche in Berlin zu bekommen. Sie lebt als Schriftstellerin, Aktivistin und Filmemacherin in Berlin.
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