Frauenvolksbegehren 2018

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Frauenvolksbegehren 2.0 – Verein zur Neuauflage eines Frauenvolksbegehrens in Österreich

c/o DAS PACKHAUS

Marxergasse 24

1030 Wien

 

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Es ist Zeit

Wir erheben unsere Stimmen!

Für unsere Großmütter und Mütter.

Für uns.

Für unsere Kinder und Enkelkinder.

Für alle, die nach uns kommen.

Wir sind stark.

 

Wir fordern gleiche Chancen für alle Menschen.

Ungeachtet von Status, Bekenntnis und Herkunft.

Unabhängig von Beeinträchtigungen.

Solidarisch mit jenen, die Diskriminierungen

und Mehrfachbenachteiligungen erfahren.

Wir halten zusammen.

 

Es ist Zeit, sich zu lösen.

Wir wollen frei entscheiden, wie wir leben.

Selbstbestimmt wählen, wen wir lieben.

Ohne Geschlechterrollen und Klischees.

Gelöst von gesellschaftlichen Normen.

Für eine Welt voller Vielfalt.

 

Es ist Zeit, zu kämpfen.

Wir fordern Sichtbarkeit und Mitsprache.

Für alle Bevölkerungsgruppen.

In Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

In allen Bereichen des Lebens.

Für echte Gleichstellung.

 

Es ist Zeit, zu handeln.

Wir begehren Veränderung

In Österreich und überall sonst auf der Welt.

Heute für morgen.

Einfach und klar.

Wir sind in Bewegung.

 

Wir Menschen des Frauen*Volksbegehrens

 

Macht teilen. Das ist gerecht!

 

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen*. Trotzdem nehmen sie an

Entscheidungstischen in Wirtschaft und Politik nicht die Hälfte der Plätze ein.

 

Daher fordern wir:

• Die Hälfte aller Plätze für Wahllisten und in Vertretungskörpern auf

Gemeinde-, Landes- und Bundesebene für Frauen* und Männer*

• Die Hälfte aller Plätze in politischen Interessensvertretungen und der

Sozialpartnerschaft sowie in diversen öffentlichen Beiräten, Gremien,

Kommissionen etc. für Frauen* und Männer*

• Die Hälfte aller Plätze in Leitungs- und Kontrollgremien von

Kapitalgesellschaften und Genossenschaften unabhängig von der Größe

der Gremien

• Wirksame Sanktionen, wenn die Quoten nicht erfüllt werden

 

Geld teilen. Das ist gerecht!

 

Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede der EU. Frauen* mit und ohne Lehrabschluss, als auch Akademikerinnen*, sind davon betroffen.

 

Daher fordern wir:

• Volle Lohntransparenz durch eine detaillierte Aufgliederung aller

betrieblichen Einkommensberichte in sämtliche Gehaltsbestandteile

• Ergreifen konkreter Maßnahmen zum Abbau von Einkommensunterschieden

bei gleichwertiger Arbeit aller Unternehmen, deren Einkommensberichte geschlechterdiskriminierende Unterschiede zeigen

• Sozial- und wirtschaftliche Maßnahmen, die eklatante Lohnunterschiede

zwischen verschiedenen Arbeitsmarktsegmenten, Branchen und

betrieblichen Hierarchien eindämmen und zu ausgewogenen

Geschlechterverhältnissen in allen Branchen und auf allen Ebenen führen

• Zusätzliche und weiterführende Pilotprojekte mit Vorbildwirkung im

öffentlichen Dienst im Bereich der objektiven Bewertung von Arbeit

• Die Koppelung von öffentlicher Auftragsvergabe und Förderungen an

Aktivitäten zur Gleichstellung im Betrieb

 

Arbeit teilen. Das ist gerecht!

 

Frauen* stemmen zwei Drittel aller unbezahlten Haus- und Sorgearbeit. Oft

arbeiten sie in zeitlich befristeten und niedrig entlohnten Teilzeitverhältnissen.

 

Daher fordern wir:

• Eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei

Lohn- und Personalausgleich

• Die staatliche Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen,

um eventuelle Wettbewerbsnachteile auszugleichen

 

Armut bekämpfen. Das ist gerecht!

 

300.000 Alleinerziehende – darunter über 90 % Frauen* – leben mit ihren Kindern

in Österreich. Mehr als die Hälfte von ihnen sind armutsgefährdet.

 

Daher fordern wir:

• Einen staatlich garantierten Anspruch auf Unterhaltsvorschuss solange

Familienbeihilfe bezogen wird

• Die Anpassung des Betrags an angemessene Regelbedarfssätze

• Entkoppelung der Zahlung von der Leistungsfähigkeit des*der

Unterhaltspflichtigen, gleichzeitige Beibehaltung der Verpflichtung zur

Rückzahlung nach Leistungsfähigkeit

• Den bundesweiten Ausbau der staatlich finanzierten, rechtlich

abgesicherten Frauen- und Mädchenberatungsstellen

 

Wahlfreiheit ermöglichen. Das ist gerecht!

 

Eltern – vor allem Frauen* – können nach der Geburt oft nicht wieder Vollzeit arbeiten, weil die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung fehlen.

 

Daher fordern wir:

• Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Betreuung für

jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr, unabhängig vom Alter und Wohnort

• Vereinheitlichte bundesweite Qualitätsstandards für eine

bedarfsorientierte Betreuung und eine individuelle (Früh-)Förderung

• Die Vereinbarkeit der Betreuungseinrichtung mit einer

Vollzeitberufstätigkeit der Eltern, also ganztägige und ganzjährige

Öffnungszeiten sowie leichte Erreichbarkeit

 

Vielfalt leben. Das ist gerecht!

 

Werbung, Spielzeug, Schulbücher: Die meisten Medien- und Kulturprodukte

beschreiben Frauen* und Männer* oft klischeehaft und begrenzend.

 

Daher fordern wir:

• Das Verbot von Stereotypen und die Entfaltung beschränkenden

Darstellungen in Text und Bild in Kinder- und Jugendmedien, insbesondere

in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen

• Gesetzliche Verankerung einer geschlechtersensiblen Ausbildung aller

Pädagog*innen mit bundesweit einheitlichen Standards und

Evaluationsmaßnahmen, sowie staatliche Finanzierung und gesetzliche

Verankerung von Institutionen und Beratungsstellen, die in diesem Bereich

Schulungen, Aus- und Weiterbildung anbieten

• Das Verbot von Werbe-, Marketing- und anderen kommerziellen

Medieninhalten, die Menschen in abwertender, klischeehafter oder

sexistischer Weise darstellen

• Einen Presseförderungsbonus für alle Medien, die sich in der Blattlinie zu

einer geschlechtersensiblen, klischeefreien Berichterstattung bekennen

 

Selbst bestimmen. Das ist gerecht!

 

Mädchen* und Frauen* sollen aufgeklärt, unabhängig und frei von Zwängen über

ihre Körper und ihre Sexualität bestimmen dürfen.

 

Daher fordern wir:

• Die Verankerung und Finanzierung zeitgemäßer Bildung zu Sexualität,

Verhütung und Schwangerschaft in sämtlichen Bildungseinrichtungen

• Staatlich finanzierte, rechtlich abgesicherte, anonyme und kostenfreie

Beratungsstellen in ausreichender Zahl zu Sexualität,

Geschlechtsidentität, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch

• Volle Kostenübernahme von Schwangerschaftstests, Verhütungsmitteln,

die eine ärztliche Untersuchung und Beratung voraussetzen sowie von

Schwangerschaftsabbrüchen durch Krankenkassen

• Angebot und Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in allen

öffentlichen Krankenanstalten

 

Gewalt verhindern. Das ist gerecht!

 

Jede fünfte Frau* über 15 ist in Österreich von körperlicher und/oder sexueller

Gewalt betroffen, von sexueller Belästigung sogar nahezu drei Viertel aller

Frauen*.

 

Daher fordern wir:

• Den bundesweiten Ausbau von staatlich finanzierten und rechtlich

abgesicherten, leicht zugänglichen, kostenfreien Einrichtungen und

Frauen- und Mädchenberatungsstellen für alle gewaltbetroffenen Frauen*

und ihre Kinder

• Den Ausbau der Kooperation zwischen Behörden, Gerichten und

Gewaltschutzzentren

• Verstärkte Sensibilisierungsprogramme in Schulen, der Justiz und der

Polizei sowie Präventionsprogramme und Antigewalttrainings für

Gefährdende

 

Schutz gewähren. Das ist gerecht!

 

Auf der Flucht werden insbesondere Mädchen*, Frauen* und LGBTIQ-Personen

Opfer von Menschenhandel und sexueller Gewalt. Sie sind besonders

schutzwürdig.

 

Daher fordern wir:

• Die gesetzliche Verankerung von frauen- und geschlechtsspezifischen

Fluchtgründen, sowie eine geschlechtersensible Auslegung und

Anwendung von Migrationsrecht (entsprechend internationalen

Standards wie den UNHCR-Richtlinien, der UN-Frauenrechtskonvention

und der Istanbul-Konvention)

• Verpflichtende Weiterbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für

Polizei, Dolmetschende sowie behördliche und gerichtliche

Entscheidungsträger*innen

• Sowohl das Recht auf schnelle und sichere Familienzusammenführung

wie auf einen eigenständigen und vom/von der Ehepartner*in

unabhängigen Aufenthaltsstatus

• Die geschlechtergetrennte Unterbringung, spezielle Schutzräume sowie

Zugang staatlich finanzierter, geschlechtsspezifischer, medizinischer und

psychologischer Therapie und Beratung